Wiener Faschingskrapfen nach Sacher-Art

Klar doch, dachte ich mir. In der Faschingszeit muss man sie wohl machen, die kleinen runden Germteig-Dingens – in Österreich Krapfen, in Deutschland Berliner genannt. Dass ich dafür mehrere Stunden in der Küche verbringen muss, habe ich natürlich nicht so recht bedacht. Aber, das Rezept vom Wiener Café Sacher hat mich überzeugt und nach dem ersten Krapfen war klar: Es hat sich zu 100 Prozent gelohnt!

Normalerweise werden die Krapfen, die deswegen so heißen, weil sie die Wiener Hofratsköchin Cäcilie Krapf erfunden haben soll, mit Marillenmarmelade gefüllt. (Im Supermarkt in Düsseldorf habe ich tatsächlich Marmelade aus der Heimat gefunden. Die kann man im Übrigen hier kaufen.) Viele füllen sie aber auch mit Powidl, Schoko- oder Vanillecreme – der persönliche Geschmack ist entscheidend!

Was ihr braucht (max 20 Stück)

Für den Teig:
  • 120 ml Milch
  • 1 Würfel Hefe
  • 500 g Mehl
  • 1 Ei
  • 5 Dotter
  • Salz
  • 60 g Staubzucker
  • Vanillezucker
  • Abrieb von 1 1/2 Zitronen
  • 120 g Butter
  • 3–4 EL Rum
Zum Herausbacken:
  • 1 Flasche Erdnussöl (500 ml)
  • 1 Packung Butterschmalz
Für die Marmeladefüllung:
  • 1 Glas Marillenmarmelade
  • 1 EL Rum
Rest:
  • Puderzucker

Wie wird's gemacht


1. Dampfl/Vorteig zubereiten
Etwa 4 EL Milch erwärmen (nicht erhitzen!) und Germ darin auflösen. Mit 2 EL Mehl zu einem dickflüssigen Dampfl verrühren. Mit etwas Mehl bestreuen, einem Tuch bedecken und an einem warmen Ort (laut Sacher am besten bei 28–30° C) ca. 15 Minuten aufgehen lassen. Das Volumen des Dampfl sollte sich deutlich vergrößert haben und Risse in der Oberfläche aufweisen.


Vermengen der Zutaten

2. Teig zubereiten
Ei, Dotter, Salz, Staubzucker, Vanillezucker, Zitronenabrieb, restliche warme Milch und Rum verrühren und mit der flüssigen Butter (oft reicht es, sie auf den Heizkörper oder in die Sonne zu stellen) verquirlen. Nun kommt das restliche Mehl und das fertige Dampfl hinzu. Die Zutaten werden am besten mit dem Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig abgeschlagen und danach per Hand fertig geknetet. Danach kommt der Teig in eine Schüssel und wird mit einem angefeuchteten Küchentuch zugedeckt. Bei Zimmertemperatur sollte er ca. 1 Stunde ruhen und aufgehen.


3. Formen der Krapfen
Nach der Ruhephase wird der Teig durchgeknetet und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer Rolle geformt. Von der Rolle werden nun ca. 20 g schwere Stücke abgeschnitten. Diese mit festem Druck in den Handflächen zu Kugeln formen, mit Mehl bestäuben und auf einem bemehlten Backblech sanft niederdrücken. Die Krapfenteilchen sollen zugedeckt an einem warmen Ort für ca. 30 Minuten ruhen. Dabei gehen sie nochmal richtig schön auf.



4. Herausbacken
Das Erdnussöl und das Butterschmalz in einer tiefen Pfanne oder in einem Topf erhitzen (optimal sind 160° C). Danach die Krapfen vorsichtig vom Blech nehmen, auf beiden Seiten schön goldbraun herausbacken, herausheben und auf einem Gitter abtropfen lassen.




 
5. Füllen
Die Marillenmarmelade wird nun langsam mit dem Rum vermengt und aufgewärmt. Anschließen passiert man sie durch ein Sieb. Wer Fruchtstücke in der Marmelade hat und die mag, kann sich diese Arbeit natürlich ersparen. Danach die Marmelade in einen Spritzbeutel füllen, in die Krapfen spritzen und diese – wenn sie vollständig ausgekühlt sind – mit Staubzucker (Puderzucker) bestäuben.